Einzelnachweise Deutschlands

  1. § 23 Absatz 1 Verwaltungsverfahrensgesetz (Bund).
    Die Frage, ob unter deutsch rechtlich ausschließlich die hochdeutsche oder auch die niederdeutsche Sprache subsumiert wird, wird juristisch uneinheitlich beantwortet: Während der BGH in einer Entscheidung zu Gebrauchsmustereinreichung beim Deutschen Patent- und Markenamt in plattdeutscher Sprache das Niederdeutsche einer Fremdsprache gleichstellt („Niederdeutsche (plattdeutsche) Anmeldeunterlagen sind im Sinn des § 4a Abs. 1 Satz 1 GebrMG nicht in deutscher Sprache abgefaßt.“ – BGH-Beschluss vom 19. November 2002, Az. X ZB 23/01), ist nach dem Kommentar von Foerster/Friedersen/Rohde zu § 82a des Landesverwaltungsgesetzes Schleswig-Holstein unter Verweis auf Entscheidungen höherer Gerichte zu § 184 des Gerichtsverfassungsgesetzes seit 1927 (OLG Oldenburg, 10. Oktober 1927 – K 48, HRR 1928, 392) unter dem Begriff deutsche Sprache sowohl Hochdeutsch wie auch Niederdeutsch zu verstehen.
  2. Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Gebiet und Bevölkerung – Fläche und Bevölkerung, Stand: 31. Dezember 2009. Abgerufen am 6. März 2012.
  3. Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Bevölkerung am Monatsende
  4. Bevölkerungsdichte ungerundet: 81.859.000 Einwohner/357.121,41 km² = 229,22 Einwohner pro km². Berechnet am 21. Mai 2012.
  5. Bevölkerung – Deutschland, gemeinsames Statistik-Portal der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Stand: 30. April 2012. Abgerufen am 18. Mai 2012.
  6. WolframAlpha Database 2012: Economic Properties (englisch). Abgerufen am 28. Januar 2012.
  7. Human Development Report Office: Germany – Country Profile: Human Development Indicators
  8. Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag (Urteil vom 31. Juli 1973, Absatz-Nr. 54 – 2 BvF 1/73 – BVerfGE 36, S. 1 ff.: „[…] Mit der Errichtung der Bundesrepublik Deutschland wurde nicht ein neuer westdeutscher Staat gegründet, sondern ein Teil Deutschlands neu organisiert. […]“)
  9. Bundeszentrale für politische Bildung: Grundgesetz. Abgerufen am 5. Juli 2010.
  10. Wilhelm Schmidt, Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium. 7., verbesserte Aufl., Stuttgart/Leipzig 1996, S. 80 f.
  11. In der Frankfurter Übersetzung der Goldenen Bulle (um 1365) heißt es Dutschelant.
  12. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Johann von Cube, Basel 1487, S. 6, zweite Spalte, unterer Bereich. Abgerufen am 5. Februar 2010.
  13. „Mit dem Wort Deutschland geben wir dem Ganzen ein gewisses Pathos…“, zit. nach Theodor Heuss, späterer Bundespräsident, in den Beratungen des Parlamentarischen Rates, 1948.
  14. Helmut Berschin, Deutschlandbegriff im sprachlichen Wandel, in: Werner Weidenfeld, Karl-Rudolf Korte (Hrsg.): Handbuch zur deutschen Einheit, 1949–1989–1999, Campus Verlag, Frankfurt a.M./New York 1999, ISBN 3-593-36240-6, S. 217–225, hier S. 220.
  15. Vgl. zur offiziellen Kurzform der amtlichen Staatsbezeichnung die Mitteilung der Bundesregierung an den Generalsekretär der Vereinten Nationen vom 3. Oktober 1990, dass die Bundesrepublik Deutschland ab diesem Zeitpunkt im Rahmen der Vereinten Nationen unter dem Namen ‚Deutschland‘ auftreten werde (s. hierzu Multilateral Treaties Deposited with the Secretary General 1996, S. 9 Anm. 13).
  16. Christoph Möllers bezeichnet die völkerrechtliche Identität seit 1866/1867 als „mittlerweile allgemeine Ansicht“ (Staat als Argument, München 2000, S. 163).
  17. Klimadaten: Gebietsmittelwerte von Deutschland
  18. Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Stand der Einwohner- und Bevölkerungszahlen, Stand: 31. Dezember 2009.
  19. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
  21. Stand vom 30. November 2011, Fortgeschriebene Bevölkerungszahlen vom 30. November 2011 des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg, abgerufen am 20. März 2012 (PDF-Datei).
  22. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010.
  23. konkludent durch die Ernennung der bisherigen Stadtregierung der Stadt Bremen zur neuen Landesregierung bei Wiedergründung des Landes aus der Stadt Bremen, dem Landgebiet Bremen (heute auch Teil der Stadt Bremen), dem Stadtkreis Wesermünde samt der Stadt Bremerhaven (heute komplett Bremerhaven) am 21. Januar 1947 (rückwirkend zum 1. Januar) durch Proklamation Nr. 3 der US-amerikanischen Militärregierung; de facto als Regierungssitz (Senat) (siehe Rathaus Bremen: Senatskanzlei) und Sitz des Parlaments (siehe Bremische Bürgerschaft) sowie anderer oberster Landesorgane
  24. Bevölkerungsstand und Bevölkerungsbewegung (monatlich). Statistisches Landesamt Bremen
  25. durch Organisationsverfügung Nr. 1 der US-amerikanischen Militärregierung vom 12. Oktober 1945
  26. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010
  27. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 kB)
  28. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung
  29. durch ein Memorandum der britischen Militärregierung zur Verschmelzung der Provinzen Rheinland und Westfalen vom 1. August 1946 (Verordnung Nr. 46) (siehe Landeshauptstadt Düsseldorf: Geburt und Heranwachsen einer Landeshauptstadt)
  30. Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011.
  31. durch Entscheidung des Landtages vom 16. Mai 1950
  32. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB)
  33. Saarland.de – Fläche, Bevölkerung in den Gemeinden am 31.12.2010 nach Geschlecht, Einwohner je km² und Anteil an der Gesamtbevölkerung (PDF)
  34. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden
  35. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB)
  36. durch Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung vom 16. August 1946 (Kieler Erinnerungstag: 23. August 1946)
  37. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB)
  38. nach Artikel 44 III der Thüringischen Landesverfassung
  39. Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften
  40. Stand vom 31. Dezember 2010, so nicht weiter angegeben
  41. Herdegen, § 8, Rn 30 (Abschnitt „Bundesstaat“): „Die Gliedstaaten verfügen – nur – insoweit über eine (partielle und abgeleitete) Völkerrechtssubjektivität, als ihnen durch die Bundesverfassung Kompetenzen in auswärtigen Angelegenheiten eingeräumt werden.“
    Ipsen, § 5, Rn 21 (Abschnitt „Gliedstaaten von Bundesstaaten und Staatenbund“): „Ihre Völkerrechtssubjektivität [also die der Gliedstaaten in einem Bundesstaat] unterscheidet sich vielmehr von der des Bundes dadurch, dass sie von der Völkerrechtssubjektivität des jeweiligen Bundesstaates abgeleitet [= derivativ] und nicht originär ist.“
  42. Vgl. Hesselberger, Das Grundgesetz, 13. Aufl., Art. 20, Rn 1, 7; Avenarius, Die Rechtsordnung, 3. Aufl., S. 23 f.
  43. Dieter Hesselberger, Das Grundgesetz. Kommentar für die politische Bildung, 9. Auflage, Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1995, S. 50.
  44. Christian Schramek, Politische Führung in supranationalen Mehrebenensystemen: die Europäische Union, in: Martin Sebaldt, Henrik Gast (Hrsg.): Politische Führung in westlichen Regierungssystemen. Theorie und Praxis im internationalen Vergleich, VS Verlag, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17068-8, S. 307; vgl. dazu Henrik Gast, Politische Führung in der Kanzlerdemokratie: die Bundesrepublik Deutschland, ebd., S. 95 f.
  45. Statistisches Bundesamt: Öffentliches Finanzierungsdefizit 2011 auf 12,4 Milliarden Euro verringert
  46. Schulden der öffentlichen Haushalte, Tabellen des Bundesfinanzministeriums, 13. März 2012.
  47. Für diesen Bereich haben die Länder durch Verwaltungsabkommen und Staatsverträge Verwaltungs- und Gerichtszuständigkeiten geregelt, die Gebietshoheit ist damit aber nicht geklärt.
    Beispiele für solche Verträge sind das (Verwaltungs-)Abkommen über die wasserschutzpolizeilichen Zuständigkeiten auf der Elbe zwischen den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg von 1974, der Staatsvertrag zwischen der Freien Hansestadt Bremen, der Freien und Hansestadt Hamburg sowie den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die gerichtliche Zuständigkeit in Binnenschiffahrtssachen von 1983 oder der Staatsvertrag zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und den Ländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die Regelung der Gerichtszugehörigkeit des Küstengewässers der Nordsee und der Elbmündung von 2001. Zu den rechtlichen und geschichtlichen Aspekten siehe Rainer Lagoni: Ländergrenzen in der Elbemündung und der Deutschen Bucht, Berlin 1982, ISBN 3-428-05240-4.
  48. Hans Ehlert: Anfänge westdeutscher Sicherheitspolitik: 1945–1956, Bd. 3. Die NATO-Option, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Oldenbourg, München 1993, ISBN 3-486-51691-4, S. 826 ff.
  49. Berlin Information-center for Transatlantic Security: US-Atomwaffen in Deutschland und Europa, Stand: 30. Juni 2008. Abgerufen am 1. Februar 2010.
  50. USA haben Nuklear-Arsenal in Ramstein geräumt, Spiegel Online vom 9. Juli 2007. Abgerufen am 1. Februar 2010.
  51. Zuvor existierte von 1663 bis 1806 ein „Immerwährender Reichstag“ in Regensburg, und die Habsburger waren bis zuletzt Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.
  52. Heinrich August Winkler: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. München 2000, S. 49.
  53. Heinrich August Winkler: Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik. München 2000, S. 51 ff.
  54. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1800–1866. Bürgerwelt und starker Staat. München 1983, S. 24 f.
  55. Gleiches aktives und passives Wahlrecht, unabhängig vom Einkommen, galt hinfort nicht nur bei den Wahlen zum Deutschen Reichstag, sondern auch zum Parlament im Land Preußen, wo zuvor ein Dreiklassenwahlrecht, und dies nur für Männer, gegolten hatte.
  56. Zu diesem Stichtag sowie den damit verbundenen völkerrechtlichen Konsequenzen siehe Daniel-Erasmus Khan, Die deutschen Staatsgrenzen. Rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen. Mohr Siebeck, Tübingen 2004, Teil II Kap. III (Fn 26 f.), S. 98–101.
  57. Kay Hailbronner in: Graf Vitzthum (Hrsg.), Völkerrecht, 4. Aufl. 2007, 3. Abschn., Rn 196.
  58. Vgl. Andreas Zimmermann, Staatennachfolge in völkerrechtliche Verträge, S. 49.
  59. Im damaligen Sinne eines „Durchgangsstadium[s] für einen künftigen, wieder gesamtdeutschen Staat“, vgl. Klaus Hornung, Von der Bonner zur Berliner Republik (PDF) und Uwe Andersen/Wichard Woyke (Hg.), Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland, 5., aktual. Aufl., Leske+Budrich, Opladen 2003 (Bundeszentrale für politische Bildung, 2003).
  60. Erlass des Staatsrates der DDR vom 7. September 1961 (GBl. SDr. 341, S. 3)
  61. Artikel 23 Satz 2 GG a.F.
  62. Bundesministerium der Justiz: Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik über die Herstellung der Einheit Deutschlands – Einigungsvertrag – vom 31. August 1990 (BGBl. 1990 II S. 889)
  63. Vgl. das Schreiben des deutschen Vertreters bei den UN vom 17. Dezember 1990 an den UN-Generalsekretär: „As a consequence of the accession of the German Democratic Republic to the Federal Republic of Germany, the former German Democratic Republic has ceased to exist as of October 3rd 1990, whereas the Federal Republic of Germany continues to exist as an identical subject of international law …“; ZaöRV 53 (1993), S. 1095.
  64. Bundesverfassungsgericht: Urteil des BVerfG, Az. 2 BvE 1/03
  65. Bundestagswahl: FDP macht Merkel zur Kanzlerin von Schwarz-Gelb, t-online.de vom 27. September 2009.
  66. Biografie von Dr. Guido Westerwelle, FDP, Auftritt auf der Webseite des Deutschen Bundestages
  67. Die Ernennung von Rösler zu Merkels Stellvertreter erfolgte durch ein Schreiben der Kanzlerin, welches am 16. Mai zugestellt worden war (Philipp Rösler neuer Vizekanzler, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, 18. Mai 2011; vgl. dazu die amtliche Reihenfolge der Bundesminister und gegenseitige Vertretungsregelung (PDF; 35,9 kB)).
  68. Statistische Ämter des Bundes und der Länder: Bevölkerungsstand Deutschlands, Stand: 4. November 2011. Abgerufen am 29. November 2011.
  69. Statistisches Bundesamt Deutschland: Durchschnittliche Kinderzahl je Frau. Abgerufen am 10. November 2011.
  70. Statistisches Bundesamt Deutschland: Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau, Stand: 2010. Abgerufen am 12. November 2010.
  71. Statistisches Bundesamt Deutschland: Geburten und Sterbefälle, Stand: 2008. Abgerufen am 2. Februar 2010.
  72. Statistisches Bundesamt: Durchschnittliche Kinderzahl je Frau sinkt 2009 leicht auf 1,36; Stand: 2010. Abgerufen am 12. November 2010.
  73. Statistisches Bundesamt: Geburten und Sterbefälle. Abgerufen am 10. November 2011.
  74. Statistisches Bundesamt: Für 2011 wird mit einer leichten Bevölkerungszunahme gerechnet, Stand: 13. Januar 2012. Abgerufen am 25. April 2012.
  75. Zeitreihe zur Anzahl der Ausländer 1979 bis 2010, Statistisches Bundesamt als Grafik aufbereitet von Statista.
  76. Ausländische Bevölkerung – FS 1 R. 2, Daten des Statistischen Bundesamtes.
  77. Einbürgerungen – FS 1 R. 2.1, Daten des Statistischen Bundesamtes.
  78. Statistisches Bundesamt: Migration und Integration, Stand: 2008. Abgerufen am 2. Februar 2010.
  79. Berliner Zeitung: Schöne Strände sind nicht genug, 18. Dezember 2011; Spiegel Online: Die Griechen kommen: Flucht aus der Schuldenkrise. Abgerufen am 18. Dezember 2011.
  80. Schwäbisches Tagblatt: Flucht vor der Krise: Eine griechische Familie will in Deutschland nochmal ganz neu anfangen, 22. Oktober 2011. Abgerufen am 18. Dezember 2011.
  81. 5,5 Millionen nach Gabriele Diekmann-Dröge, Proseminar: Sprachenpolitik: Das Beispiel Niederdeutsch, Institut für Germanistik
  82. 27 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins, 23 Prozent der Mecklenburg-Vorpommerns, 14 Prozent der Niedersachsens, 10 Prozent der Nordrhein-Westfalens und je 5 Prozent der Brandenburgs und Sachsen-Anhalts, zusammen ca. 4 Millionen – noch nicht inbegriffen sind Hamburg und Bremen sowie die rund 200.000 Sprecher des Plautdietschen, die überwiegend außerhalb der Erhebungsgebiete wohnen; Zahlen gemäß Vorlesung „Niederdeutsch in Geschichte und Gegenwart“ – Niederdeutsch heute: Eine Bestandsaufnahme (unter Berufung auf Frerk Möller: Plattdeutsch im 21. Jahrhundert. Bestandsaufnahme und Perspektiven. Leer 2008, S. 22 f.). Nach dieser Quelle beherrschen sogar rund 30 Millionen aller Deutschen (37 Prozent der Bundesbürger) Niederdeutsch sehr gut, gut oder mäßig.
  83. Europäische Kommission: Maßnahmen der Europäischen Kommission zur Sicherung von Regional- und Minderheitensprachen, Stand: 27. Oktober 2006. Abgerufen am 2. Februar 2010.
  84. Kultusministerkonferenz: Allgemeines zum fremdsprachlichen Unterricht auf kmk.org
  85. Stefano Testa Bappenheim, Die Haftpflicht und die religiösen Institute in Deutschland, LIT Verlag, Münster 2006, S. 31.
  86. Vgl. dazu Karl-Hermann Kästner, Die Entwicklung des Staatskirchenrechts seit 1961, in: Jahrbuch des öffentlichen Rechts der Gegenwart, hrsg. von Gerhard Leibholz. Neue Folge Bd. 27, Mohr Siebeck, Tübingen 1978, S. 280 f.; Götz Klostermann, Der Öffentlichkeitsauftrag der Kirchen – Rechtsgrundlagen im kirchlichen und staatlichen Recht (= Jus Ecclesiasticum; Bd. 64), Mohr Siebeck, Tübingen 2000, S. 11 ff., 79; Michael Meyer-Blanck, Birgit Weyel, Studien- und Arbeitsbuch Praktische Theologie, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, S. 204.
  87. a b Deutsche Bischofskonferenz: Katholische Kirche in Deutschland – Statistische Daten (PDF). Abgerufen am 29. Juli 2011.
  88. Kirchenmitgliederzahlen am 31.12.2010 (PDF), S. 6 und 7. Abgerufen am 30. November 2011.
  89. Grafik 1: Religionszugehörigkeit in Deutschland (PDF). Ausgabe Juni 2011. Abgerufen am 6. August 2011.
  90. Kirchenmitgliederzahlen am 31.12.2009 (PDF). Abgerufen am 6. August 2011.
  91. a b Tabelle 1.3 Bevölkerung und Kirchenzugehörigkeit nach Bundesländern, Stand: 31. Dezember 2008. Abgerufen am 13. Februar 2010.
  92. Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid): Entwicklung der Religionszugehörigkeiten in Deutschland
  93. Näheres siehe Welthandel/Tabellen und Grafiken.
  94. Exportweltmeister Deutschland – Titel auf Zeit?, Statistisches Bundesamt (PDF)
  95. Human Development Report 2010 S. 175 ff. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen. Abgerufen am 11. August 2011.
  96. Zahl der Beschäftigten bricht Rekord, N24, 2. Januar 2012.
  97. Arbeitsmarktzahlen: Gespräch mit Wissenschaftler Gerhard Bosch, IG Metall, 14. Januar 2012.
  98. OECD (2008), Growing Unequal? – Income Distribution and Poverty in OECD Countries: Country Note Germany (in German): Deutschland (PDF); DIW: Die Einkommensdifferenzen haben seit der Jahrtausendwende stark zugenommen – und zwar in absoluten Zahlen ebenso wie im relativen Verhältnis. S. 5.
  99. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 24/2010: Polarisierung der Einkommen: Die Mittelschicht verliert, S. 5 (Durchschnitt aller verfügbaren Einkommen pro Person, die nicht mehr als 30 % nach unten und weniger als 50 % nach oben vom durchschnittlichen verfügbaren Einkommen aller in Deutschland in Privathaushalten lebenden Personen abweichen, S. 3 und Kasten 1, S. 4).
  100. Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 7/2010: Weiterhin hohes Armutsrisiko in Deutschland: Kinder und junge Erwachsene sind besonders betroffen, S. 4.
  101. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Joachim R. Frick, Markus M. Grabka: Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 4/2009: Gestiegene Vermögensungleichheit in Deutschland (PDF), S. 59.
  102. Statistisches Bundesamt: Exporte von Waren und Dienstleistungen, Stand: 24. November 2009. Abgerufen am 2. Februar 2010.
  103. Statistisches Bundesamt: Ausfuhr im Jahr 2009 insgesamt um 18,4 % niedriger als 2008, Pressemitteilung Nr. 045 vom 9. Februar 2010. Abgerufen am 25. Februar 2010.
  104. Statistisches Bundesamt: Außenhandel – Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland (PDF). Erschienen am 10. März 2011. Abgerufen am 3. August 2011.
  105. Süddeutsche Zeitung: Ranking der wertvollsten Unternehmen – Deutschland verliert (sueddeutsche.de, 9. Juli 2009). Abgerufen am 8. Juni 2011.
  106. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Energieträger
  107. U.S. Energy Information Administration, Stand: 2008. Abgerufen am 23. September 2010.
  108. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen 2006. Abgerufen am 23. September 2010.
  109. Liste der Stromanbieter auf verivox.de
  110. Statistisches Bundesamt: Verkehrsunfälle, Stand: 2010. Abgerufen am 10. November 2011.
  111. BBC: Germany country profile. Abgerufen am 14. September 2010.
  112. Marco Fröb, Die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Standortwettbewerb, GRIN Verlag, 2007, S. 11.
  113. Vgl. Otto Dann, Nation und Nationalismus in Deutschland: 1770–1990, 3., überarb. und erw. Aufl., Beck, München 1996, ISBN 3-406-34086-5, S. 48 f.
  114. docupedia.de: Mediengeschichte, Stand: 2010. Abgerufen am 21. September 2010.
  115. Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). bund.de. Bundesverwaltungsamt. Archiviert vom Original am 23. April 2011. Abgerufen am 23. April 2011.
  116. Goethe-Institut: Eigene Standorte. Abgerufen am 15. September 2010.
  117. Deutschland ist das weltweit angesehenste Land, Spiegel Online, Meldung vom 19. April 2010. Abgerufen am 20. April 2010.
  118. BBC World Service Poll, Meldung vom 7. März 2011. Abgerufen am 7. März 2010.
  119. Berliner Morgenpost: Echo in Berlin – weit mehr als ein Musikpreis. Abgerufen am 24. März 2011.
  120. Deutschland drittgrößter Musikmarkt weltweit, Bundesverband Musikindustrie, 13. April 2011. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  121. Markus Wanzeck: Das Phänomen Böhse Onkelz – Verdammt erfolgreich, stern.de, 7. Januar 2010. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  122. Philip Oehmke: Böhse-Onkelz-Veteran Weidner – Wut im Kopf, Spiegel Online, 3. Mai 2008. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  123. Europäische Audiovisuelle Informationsstelle: 2009 bringt Rekordergebnis an den Kinokassen in der EU, europäische Filmproduktion weiter im Aufwind, Pressemitteilung vom 6. Mai 2010. Abgerufen am 1. September 2011.
  124. Artikel 2 EV – Hauptstadt, Tag der Deutschen Einheit
  125. Art. 139 der Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919, der nach Art. 140 GG „Bestandteil dieses Grundgesetzes“ ist.
  126. Nicht zufällig wurden die Deutschen im Zweiten Weltkrieg von den Amerikanern „Krauts“ genannt.
  127. Jede zweite deutsche Frau wird 85 Jahre alt. Welt Online, Meldung vom 4. November 2010. Abgerufen am 4. November 2010.
  128. United Nations – Department of Economic and Social Affairs: Population Division. Abgerufen am 1. Februar 2010.
  129. Verband der privaten Krankenversicherung e. V.
  130. Hermann Meyn, Massenmedien in Deutschland, UVK, Konstanz 2004
  131. International Telecommunication Union: ICT Statistics – Germany. Abgerufen am 1. Februar 2010.
  132. Die wichtigsten Social Media Plattformen Deutschlands im Überblick. Social Media Schweiz. Abgerufen am 8. März 2010.
  133. Deutscher Olympischer Sportbund: Daten und Fakten, Stand: 2009/2010. Abgerufen am 11. Oktober 2011.
  134. Deutscher Fußballbund: Mitglieder-Statistik, Stand: 2011. Abgerufen am 9. Oktober 2011.
  135. Deutscher Handballbund: Das Unternehmen Handball stellt sich vor, Stand: 2009. Abgerufen am 1. Februar 2010.
  136. Ehrung: Nowitzki zum MVP gewählt, Spiegel Online, Meldung vom 11. Mai 2007. Abgerufen am 1. Februar 2010.
  137. DSB: Deutscher Schützenbund. Abgerufen am 1. Februar 2010.

Gesellschaft Deutschlands

Soziales

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderaler Staat mit einer sozialen Marktwirtschaft (Sitz des Bundesrates in Berlin).
 
In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter verwirklicht. Ein Antidiskriminierunggesetz soll daneben Diskriminierungen aufgrund der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität (etwa Homosexualität) verhindern. Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) nahm Deutschland 2011 Rang 14 ein, was einem sehr niedrigen Stand der Korruption entspricht.

Deutschland bietet seinen Bewohnern vergleichsweise umfangreiche rechtliche Ansprüche auf soziale Absicherung. Für Arbeitnehmer besteht eine Pflichtmitgliedschaft in der Sozialversicherung, die aus fünf sogenannten Säulen besteht: Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Diese soziale Grundsicherung wird grundsätzlich durch Beiträge der Versicherten finanziert, die Defizite allerdings durch Steuergelder ausgeglichen.

In Deutschland lebten 2003 etwa 15 Prozent der Kinder bis 15 Jahre und mehr als 19 Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren in relativer Armut, wobei die relative Armut von Kindern in Deutschland nach UN-Angaben stärker wächst als in den meisten anderen Industrieländern. Die Zahl der funktionalen Analphabeten liegt in Deutschland noch immer, je nach Abgrenzungsmethode, zwischen etwa sechseinhalb und mehr als elf Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Die Lebenserwartung in Deutschland beträgt im Durchschnitt 77,4 Jahre für Jungen und für neugeborene Mädchen 82,6 Jahre.

Kindergarten in Hessen
 
Die Geschichte der Sozialversicherung beginnt im Kaiserreich. Spätere Regierungen haben sie nach und nach erweitert und um zusätzliche soziale Transferleistungen ergänzt, wodurch heute ein großer Teil des Staatshaushaltes für Soziales verwendet wird.

Das deutsche Gesundheitswesen gehört zu den höchst entwickelten der Welt, was sich in der international sehr niedrigen Rate der Kindersterblichkeit, der hohen durchschnittlichen Lebenserwartung sowie dem hohen Prozentsatz erfolgreicher Operationen zeigt. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland lag 2007/09 bei 77,4 Jahren für Männer und bei 82,6 für Frauen.[127] Die Kindersterblichkeit beträgt etwa 5 von 1000 Geburten.[128]

Deutschland verfügt über ein umlagenfinanziertes Rentensystem. Dies bedeutet, dass die jeweils arbeitende Bevölkerung durch ihre Beiträge die Zahlungen an die Rentner finanziert. Die derzeit niedrige Geburtenrate sowie die hohe Arbeitslosigkeit stellen ein Problem für dieses Rentensystem dar.

Durch die Sozialhilfe bzw. durch das Arbeitslosengeld II ist die finanzielle Grundabsicherung sichergestellt.
Neben den vom Staat organisierten Transferleistungen der Bürger untereinander gibt es noch innerstaatliche Transferleistungen. Durch den Länderfinanzausgleich sind Bundesländer mit hohem Steueraufkommen dazu verpflichtet, einen Teil ihrer Einnahmen an schlechter gestellte Länder abzugeben, damit die Lebensverhältnisse in Deutschland nicht zu weit auseinander gehen. Durch den auf die Einkommenssteuer erhobenen Solidaritätszuschlag sollen die den neuen Bundesländern entstandenen teilungsbedingten Lasten gemildert werden.

Gesundheit

 
Das Gesundheitssystem umfasst die Leistungserbringer, also Ärzte, Apotheker, Pflegepersonal usw., den Staat (Bund, Länder, Landkreise und Gemeinden), die Krankenversicherungen, die Unfall-, Pflege- und Rentenversicherung, die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer und ihre Verbände, weitere im Gesundheitswesen tätige Interessenverbände und nicht zuletzt die Patienten, z. T. vertreten durch Patientenverbände und Selbsthilfeorganisationen.

Abgesehen von staatlichen Krankenhäusern werden die Versorgungsleistungen weitgehend privat erbracht. Außerhalb der Krankenhäuser dominieren freie Berufe, wie niedergelassene Ärzte und Apotheker, und private Unternehmen, beispielsweise die pharmazeutische und die medizintechnische Industrie. Krankenhäuser werden häufig noch in gemeinnütziger Trägerschaft geführt, zunehmend jedoch privatisiert. Der Staat beteiligt sich als Leistungserbringer nur nachrangig in Form von Gesundheitsämtern, kommunalen Krankenhäusern oder Hochschulkliniken.

Der größte Teil der deutschen Bevölkerung ist in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert, deren Beiträge sich hauptsächlich an der Höhe des Einkommens des Versicherten orientieren. Familienmitglieder sind unter bestimmten Bedingungen beitragsfrei mitversichert. Der Leistungsanspruch ist unabhängig von der Höhe der gezahlten Beiträge. Etwa 10,5 Prozent der Bevölkerung sind privat krankenversichert.[129]

Bildung

 
Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, gegründet im Jahr 1386
 
Das Bildungswesen liegt in der Verantwortung der Länder, wird jedoch durch bundesweite Konferenzen der Kultusminister koordiniert. Je nach Bundesland besteht eine neun- bis dreizehnjährige Schulpflicht. Der Besuch der allgemeinbildenden Schulen dauert mindestens neun Jahre. Danach können weiterführende Schulen bzw. berufsbildende Schulen besucht werden. Die meisten deutschen Bundesländer haben ein gegliedertes Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Die Hochschulreife wird – je nach Bundesland – nach zwölf oder dreizehn Schuljahren erworben.

Praktisch alle jungen Erwachsenen besuchen nach der Schule eine weiterführende Bildungseinrichtung. Auszubildende in Betrieben besuchen in der Regel an ein oder zwei Tagen in der Woche die Berufsschule. Studierende können zwischen universitären und anwendungsorientierten Hochschulen (Fachhochschulen) wählen.

Auch die berufliche Weiterbildung spielt eine große Rolle. Für Arbeitslose stellt die Bundesagentur für Arbeit Weiterbildungsgutscheine bereit. Vor ihrer beruflichen Ausbildung können Jugendliche außerdem sogenannte Freiwilligendienste, wie ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, absolvieren.
Die OECD kritisiert die deutsche Bildungspolitik, da insbesondere die Schulerfolge von Kindern mit Migrationshintergrund unter dem Durchschnitt liegen (PISA-Studien). Entgegen den Reformbemühungen der letzten Jahrzehnte ist es weiterhin statistisch signifikant unwahrscheinlicher, dass Arbeiterkinder das Abitur (Allgemeine Hochschulreife) oder einen Hochschulabschluss erreichen, als Kinder aus den Mittel- oder Oberschichten. Die Ausgaben für Bildung (4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) liegen im OECD-Vergleich unter dem Durchschnitt. Die schulische Förderung im Grundschulalter gilt als verbesserungswürdig, insbesondere was Betreuungsmöglichkeiten und gezielte Förderung schwächerer Schüler angeht.

Wissenschaft

 
In Deutschland sind Universitäten, Technische Universitäten und Fachhochschulen Einrichtungen der Forschung und wissenschaftlichen Lehre. Die (Technischen) Universitäten sind zu Promotions- und Habilitationsverfahren berechtigt. Beide Verfahren sollen Bildung nachweisen und wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten. Mit der Einführung internationaler Abschlussbezeichnungen im Zuge des Bologna-Prozess wird die bisherige Trennung in den Bezeichnungen im tertiären, akademischen Bildungsbereich zwischen Fachhochschulen und Universitäten aufgeweicht. Einzelne Hochschuleinrichtungen bilden überhaupt nicht im tertiären Bildungsbereich aus, sondern sind zur postgradualen Bildung oder ausschließlich zur Promotion und Habilitation eingerichtet. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Hochschulen sind in öffentlicher Trägerschaft, werden aber in ihrer Forschung über Drittmittel finanziert (Deutsche Forschungsgemeinschaft, Stiftungen, Unternehmen und andere).

Alexander von Humboldt (1769–1859)
 
Neben den Universitäten gibt es eine größere Anzahl von Forschungsorganisationen, die deutschlandweit und darüber hinaus tätig sind. Dabei wurde in Deutschland ein System der Arbeitsteilung zwischen der außeruniversitären Forschung und den Universitäten aber auch zwischen den Organisationen geschaffen. Die Max-Planck-Gesellschaft verpflichtet sich der Grundlagenforschung. Sie führt 78 Institute in Deutschland und besitzt ein Jahresbudget von 1,3 Milliarden Euro. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist die größte wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland und betreibt 15 sogenannte Großforschungszentren, die fächerübergreifend an wissenschaftlichen Komplexen arbeiten. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die größte Organisation der angewandten Forschung. Sie greift in ihren 56 Instituten Ergebnisse der Grundlagenforschung auf und versucht sie wirtschaftlich zu erschließen. Sie stellt der Wirtschaft die Dienstleistung der Auftragsforschung bereit. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch die Entwicklung des MP3-Audioformats. Sie gehört zu den wichtigsten Patentanmeldern und -besitzern in Deutschland. Die Leibniz-Gemeinschaft ist ein Verbund eigenständiger Forschungseinrichtungen, die sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung arbeiten.

Erdbeobachtungssatellit über der Antarktis (Fotomontage). Der ERS-1 der ESA wurde unter der Systemführung von Dornier in Friedrichshafen konstruiert.
 
Aus Deutschland stammen zahlreiche Forscher aus allen Bereichen der modernen Wissenschaften. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutschland die weltweit führende wissenschaftliche Nation. Nach 1945 hatte Deutschland diesen Status durch Emigration und Patentraub eingebüßt; die Folgen sind in einigen Bereichen weitreichend gewesen.

Albert Einstein und Max Planck begründeten mit ihren Theorien wichtige Säulen der theoretischen Physik, auf denen beispielsweise Werner Heisenberg und Max Born weiter aufbauen konnten. Wilhelm Conrad Röntgen, der erste Physik-Nobelpreisträger, entdeckte und untersuchte die nach ihm benannte Röntgenstrahlung, die noch heute eine wichtige Rolle unter anderem in der medizinischen Diagnostik und der Werkstoffprüfung spielt. Heinrich Hertz schrieb bedeutende Arbeiten zur elektromagnetischen Strahlung, die für die heutige Telekommunikationstechnik maßgeblich sind. Die Entwicklungen von Nikolaus Otto, Rudolf Diesel, Gottlieb Daimler und Carl Benz haben das Verkehrswesen revolutioniert, die nach Ihren Erfindern benannten Bunsenbrenner und Zeppeline sind weltweit ein Begriff.

Die chemische Forschung wurde unter anderem von Otto Hahn und Justus von Liebig mit geprägt. Mit ihren erfolgreichen Erfindungen sind Namen wie Johannes Gutenberg, Werner von Siemens, Wernher von Braun, Konrad Zuse und Philipp Reis Bestandteile der technologischen Allgemeinbildung. Auch viele bedeutende Mathematiker wurden in Deutschland geboren, so zum Beispiel Adam Ries, Friedrich Bessel, Richard Dedekind, Carl Friedrich Gauß, David Hilbert, Emmy Noether, Bernhard Riemann, Karl Weierstraß und Johannes Müller (Regiomontanus). Weitere wichtige deutsche Forscher und Wissenschaftler sind Christiane Nüsslein-Volhard, Gottfried Wilhelm Leibniz, Alexander von Humboldt, Max Müller, Theodor Mommsen, Robert Koch und Max Weber.

Medien

 
Radio und Fernsehen sind auch von deutschen Erfindern geprägt worden. Die Versorgung der Bevölkerung mit Sendungen zu allen Themen erfolgte bisher über analog verbreitetes terrestrisches Fernsehen (UHF/VHF), regionale Kabelunternehmen (meist analog) und per Satellit. Seit 2003 erfolgt die Versorgung mit terrestrischem Fernsehen in Ballungsgebieten digital, das heißt über den DVB-T-Standard. Eine komplette Digitalisierung des Fernsehens und des Hörfunks ist geplant. Einige Anbieter bieten ihr Programm inzwischen auch über das Internet an, also im Rahmen von (oft kostenpflichtigem) IPTV bzw. als Internetradio-Angebote.

Deutschland hat ein vom Gesetzgeber gewolltes duales Rundfunksystem, das heißt neben dem gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk existieren zahlreiche private Rundfunkanbieter, deren Programme meist werbefinanziert sind.

Beim Fernsehen in Deutschland gibt es neben dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dem unter anderem die Sender der ARD und des ZDF angehören, auch privatrechtliche Fernsehanbieter. Zu ihnen gehören unter anderem die ProSiebenSat.1 Media AG, die RTL Group, MTV Networks Deutschland, NBC Universal Deutschland, die Tele München Gruppe sowie regionale Anbieter. Neben frei empfangbaren Fernsehsendern existieren außerdem digitale Bezahlfernsehangebote von Kabelnetzbetreibern sowie der Bezahlfernsehsender Sky.

Unternehmenssitz der Bertelsmann AG in Gütersloh
 
Die Hörfunklandschaft Deutschlands ist stark von Regionalsendern geprägt, die meist nur in einem oder einigen aneinander grenzenden Bundesländern senden. Diese Radioprogramme sind oft öffentlich-rechtlich dominiert und werden von den jeweiligen Landesrundfunkanstalten, wie dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) oder dem Bayerischen Rundfunk (BR), aber auch von privaten Radioanbietern ausgestrahlt.
Die überregionale Presselandschaft des Landes ist sehr vielfältig, zu den meistgelesenen Tageszeitungen gehören die Bild, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie die Süddeutsche Zeitung. Wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazine sind unter anderem „Der Spiegel“, der „Focus“ und die Zeitschrift „Stern“. Charakteristisch für das regionale und lokale Presseangebot ist jedoch der sogenannte Ein-Zeitungs-Kreis, d. h. in den meisten Regionen gibt es nur eine Lokalzeitung und damit ein Monopol.[130]

Ende 2008 verfügten 75 Prozent der Bevölkerung über einen Internetanschluss; etwa 27,5 Prozent konnten auf einen Breitbandanschluss zurückgreifen.[131] Der Nutzung von Social Media kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite der Social Networks betrug per Januar 2011 47,9 Millionen Personen.[132]

Sport

 
Sport hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. 2009/10 waren etwa 27,6 Millionen Deutsche in 91.000 Turn- und Sportvereinen organisiert.[133] Die überwiegende Anzahl der Sportvereine sind im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammengefasst.

Die beliebteste Sportart in Deutschland ist Fußball. Über 6,7 Millionen Mitglieder und fast 172.000 Mannschaften (Stand: 2011) sind im Deutschen Fußball-Bund organisiert,[134] der die Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 ausrichtete und weltweit einer der größten und erfolgreichsten Sportfachverbände ist. Die Deutsche Fußballnationalmannschaft wurde 1954, 1974 und 1990 Fußballweltmeister. Deutschland ist bisher das einzige Land, das im Fußball sowohl bei den Frauen als auch den Männern Europa- und Weltmeister werden konnte. Das größte Stadion ist der Signal Iduna Park (80.720 Plätze), in dem Borussia Dortmund seine Heimspiele austrägt.

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel
 
Deutschland war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele im Jahr 1936 und 1972. Die Olympischen Winterspiele wurden im Jahr 1936 ausgetragen. Deutschland nimmt den dritten Platz im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele ein.

Die Handball-Bundesliga wird oft als die beste Spielklasse der Welt angesehen, die Herren-Nationalmannschaft wurde 2007 zum dritten Mal Weltmeister. Beinahe 850.000 Mitglieder gehören rund 4600 Vereinen an (Stand: 2009).[135] Der Dachverband des deutschen Handballs ist der Deutsche Handballbund.

Basketball und Eishockey werden zunehmend beliebter und nehmen in Bezug auf Zuschauerzahlen und Medienpräsenz einen höheren Stellenwert ein. Im Basketball ist der Deutsche Dirk Nowitzki, der 2007 zum MVP (wertvollster Spieler) in der nordamerikanischen Profiliga NBA gewählt wurde und 2011 als erster Deutscher mit den Dallas Mavericks den NBA-Titel gewann, einer der besten Spieler der Welt.[136]

Deutschland ist die erfolgreichste Nation der Olympischen Winterspiele seit 1990 (Biathletin Magdalena Neuner).
 
Im Feldhockey wurde Deutschlands Herrenmannschaft 2002 und 2006 Weltmeister sowie 1972, 1992 und 2008 Olympiasieger. Die Damen wurden 2004 Olympiasieger.

Tennis erlebte in den 1980er- und 1990er-Jahren durch die Erfolge der deutschen Berufssportler Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich eine seitdem nicht wieder erreichte Popularität.

Beim Motorsport richtet sich das öffentliche Interesse besonders auf die Formel 1 und die DTM, wo deutsche Fahrer und Konstrukteure Spitzenerfolge erzielen konnten. Der derzeitige MercedesGP-Pilot Michael Schumacher ist mit sieben Weltmeistertiteln der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Sebastian Vettel ist der Weltmeister der Rennsaison 2010 und 2011.

Laufsport ist in allen Altersklassen weit verbreitet (Schülerlauf im Saarland)
 
Die Beliebtheit des Radsports hängt in starkem Maße von den aktuellen Erfolgen deutscher Fahrer ab. Rudi Altig (in den 1960er-Jahren) und Jan Ullrich gehörten zu den erfolgreichsten Radsportlern ihrer Zeit. Im Hallenradsport ist Deutschland die führende Nation gemessen an der Anzahl gewonnener Weltmeistertitel. Mit über 70 % (Stand WM 2011: 217 von 299) der gewonnenen WM-Titel ist Deutschland – die DDR eingeschlossen – führend in den Disziplinen Radball und Kunstradfahren.

Auch im Boxen kann Deutschland auf Erfolge zurückblicken. Herausragende Sportler waren unter anderem Max Schmeling, Henry Maske und Regina Halmich.

Zu den ältesten Sportarten zählt das Sportschießen. Der Deutsche Schützenbund hat etwa anderthalb Millionen Mitglieder. Insgesamt gibt es deutschlandweit etwa sechs Millionen Sportschützen.[137] Große Erfolge konnten deutsche Sportler auch in weiteren Sportarten wie Fechten, Reiten, Ringen, Rudern, Kanusport, der Leichtathletik und im Schwimmsport erreichen. Im Tischtennis zählt Timo Boll, im Golf Martin Kaymer zu den besten Spielern der Welt.

Wintersport hat eine lange Tradition in Deutschland. Im Bobsport, Rennrodeln, Biathlon, Langlauf und Eisschnelllauf konnten deutsche Sportler regelmäßig Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei den Olympischen Spielen gewinnen. Populäre Wintersportarten sind das Skispringen, bei dem Sven Hannawald und Jens Weißflog Geschichte schreiben konnten, sowie verschiedene alpine Skisportarten.